Wie alles begann
| Ausschnitte unserer Spielregeln
| Die Geschichte des Kegelsports
| interessante Links
Wie alles begann:
Im Jahre 1980 wurde von Sport-Service Wien-Sport die Idee geboren, eine
Betriebsmeisterschaft für Kegeln auszuschreiben. Die Ausschreibung erfolgte
über die Zeitschrift "Welt der Arbeit" bzw. wurden die Betriebsräte
von verschiedenen Großbetrieben angeschrieben.
Es meldeten sich damals überraschenderweise 20 Mannschaften für die
geplante Meisterschaft, die in einem Durchgang gespielt werden sollte. Dadurch
war es notwendig, in fünf Gruppen um den Gruppensieg zu spielen. Aus den
Gruppenergebnissen wurde in einem Abschlussbewerb um den Titel eines
"Wiener Betriebsmeisters" gespielt. Dieser Bewerb fand am 13. Juni
1981 im KLZ Wiener Stadthalle statt.
Nachstehend die Teams der "1. Stunde", von denen bis zum heutigen Tage nur
mehr fünf (Anm.: BAWAG ist jetzt PSK, ORF wurde zum Team Hütteldorf, Philips heißt
KLZ Stadthalle
und die
E-Werke sind jetzt die Wr. Netze) in der BKV aktiv sind:
ITT AUSTRIA
MESTRUB 160
ESSO
BAWAG (2 Mannschaften)
ORF (2 Mannschaften)
PHILIPS EFW
GOERZ ELECTRO
KSC KODAK / Damen
KSC KODAK / Damen
E-WERKE (3 Mannschaften)
Radio Austria "RADAUS"
SIEMENS 2 (ehem. FELTEN & GUILLEAUME)
KFA (Krankenfürsorgeanstalt der Stadt Wien)
HABERKORN
ESG-Wien FJB
AIREST Wien
Es gab spannende Kämpfe um die Endplatzierung. Die Gruppensieger spielten um
die Plätze 1 bis 5, die Zweiten um die Plätze 6 bis 10 usw.
Die Mannschaften, manche hatten noch nie an einem Wettkampf teilgenommen,
zeigten Ehrgeiz und Trainingsfleiß, sodass schöner Kegelsport geboten wurde.
Damals noch viele Zuschauer belohnten durch ihre Anwesenheit die "Mühe und
Plage" der Aktiven. Nach fairen Kämpfen gab es für alle Mannschaften
Pokale und Urkunden.
Der erste Wiener Betriebsmeister hieß "BAWAG / 1", mit einem
Schnitt von damals sensationellen "392,1 Kegel".
Damit war der Grundstein für eine Interessensgemeinschaft gelegt, die sich
sofort für die Durchführung von weiteren Meisterschaften aussprach und die
geknüpften Kontakte nicht mehr abreißen lassen wollte. Damals entstandene
Freundschaften existieren heute noch.
Die "Eltern" dieser Interessensgemeinschaft waren
Henriette und Erich MENCIK,
denen wir sehr viel zu verdanken haben. Wir möchten uns auf diesem Wege,
für die geleistete Arbeit und den Einsatz für diesen Sport, recht herzlich
bedanken.
Der heutige Vorstand setzt sich folgendermaßen zusammen:
Johann HANTA / KLZ Wr. Stadthalle (vorm.Stadthallenbad)
(Obmann)
Alexandra BINDER / Hauptkläranlage Wien (Schriftführer)
Erna PÖLZLBAUER / ESV OeNB (Kassier)
Johannes PIMPERL / Hauptkläranlage Wien (Datenverantwortlicher)
Michaela DULIC / KSV Wiener Netze 2 (Schiedsrichterobfrau)
Gerhard ROUPEC / SKV PSK (Webmaster)
Von der Gründung der BKV bis zum heutigen Tage hat sich vieles geändert,
verbessert und auch perfektioniert. Diese Perfektionierung hat nicht nur mit dem
großen Einsatz der ehrenamtlichen Mitarbeiter zu tun, sondern auch damit, dass
sich der Stand der Technik (z.B. Fax, E-Mail, Computer usw.) in den letzten
Jahren enorm entwickelt hat. Mit diesen Mitteln ist es möglich, z.B. nach
Abschluss einer Runde, die Ergebnisse auf dem elektronischen Postweg den
Vereinen zukommen zu lassen. Darüber hinaus können die erzielten
Spielergebnisse der laufenden Meisterschaft über die Internet-Homepage in eine,
eigens von Johannes PIMPERL (HKA) entwickelte, Datenbank eingegeben und somit weltweit abgerufen werden.
Von der BKV wurden auch, in Zusammenarbeit mit dem Landesverband Wien,
Schiedsrichter ausgebildet. Weiters werden jedes Jahr Einzelmeisterschaften (100
Wurf - Damen-, Herren- und Senioren-Bewerb), ein Mannschaftsturnier und ein
BKV-Cup, durchgeführt, die zu einem fixen Bestandteil des BKV-Sportjahres
gehören.
Ein weiterer fixer Termin ist die jedes Jahr Ende August stattfindende
"Meisterschaftsfeier". Ein Pflichttermin, in dessen Rahmen die
Siegerehrungen stattfinden - wo sich alle
Vereine zu einem geselligen Beisammensein treffen und das abgelaufene Sportjahr
abschließen!
Schlussendlich hoffen wir, dass diese Betriebsmeisterschaft noch lange
durchgeführt werden kann. Dass die Vereine auch weiterhin so aktiv und
interessiert sein mögen und dass, wie schon am Anfang gesagt, die geschlossenen
Freundschaften recht lange bestehen bleiben mögen!
"G U T H O L Z !"
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Ausschnitte unserer Spielregeln (REGULATIV)
ALLGEMEIN:
Das vorliegende Regulativ der BKV gilt für die
BKV-Meisterschaft und sonstige BKV-Bewerbe und ist für alle teilnehmenden
Mannschaften verbindlich.
Die an der BKV-Meisterschaft teilnehmenden SpielerInnen dürfen keinen gültigen
Spielerpass des ÖSKB besitzen.
Jeder spielberechtigte Verein muss pro Mannschaft mindestens 6 SpielerInnen
gemeldet haben.
DURCHFÜHRUNGSMODUS:
Für den Meisterschaftsbewerb sind pro Mannschaft (auch
gemischt) vier SpielerInnen startberechtigt.
Die Meisterschaftsspiele werden nach dem 22er Punktesystem gewertet.
An Samstag, Sonntag und Feiertagen dürfen keine Meisterschaftsspiele
durchgeführt werden.
Es wird in Klassen mit Auf- und Abstieg gespielt.
Vereine die sich neu anmelden, starten in der letzten Klasse.
Es dürfen keine Lochkugeln verwendet werden.
WETTBEWERBSBESTIMMUNGEN
Jede(r) SpielerIn hat vor jedem Start das Recht, 5 Probewürfe zu machen.
Für 50 Wurf ist eine Zeitspanne von 20 Minuten nach Möglichkeit ein zu halten.
Die Wurfanzahl beträgt bei BKV-Meisterschaften 100 Wurf gemischter Art, 50
Volle und 50 Abräumen, und ist pro Bahn aufgeteilt in je 25 Volle, 25
Abräumen, mit einmaligem Bahnwechsel.
Die Vollversion des Regulativs kann über den Downloadbereich
eingesehen werden.
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Die Geschichte des Kegelsports
von Andreas Herrmann
erstmals veröffentlicht in der Kegelzeitung "10 Jahre Blaue Kugel
(1984-1994)"
Kegeln (chegil, bossen, Kegelwerfen) zählt zu den beliebtesten Wettkampf-
und Gesellschaftsspielen.
Schon im alten Ägypten war das "Rollen mit dem Stein" bekannt. Teile
eines Kegelspiels fand man bei Ausgrabungen in einem Kindergrab. Auch in anderen
Grabstätten sind Kegelszenen, auf Wandreliefs abgebildet, gefunden worden.
Aus Überlieferungen ist bekannt, dass selbst die Germanen beim
"Stein-Ziel-Werfen" auf drei, sieben oder neun Kegelknochen
wetteiferten. Dabei sollten einerseits die stets allgegenwärtigen Dämonen
vertrieben und andererseits die körperliche Ertüchtigung gepflegt werden.
In Europa lässt sich das Kegeln bis in die Mitte des 12.Jahrhunderts
zurückverfolgen. "Nur diente es damals einem völlig anderen Zweck. Es
liegt in der Natur der Sache, dass es leicht ausartet und niedere Instinkte
weckt" so ein Geschichtsforscher.
Die erste Erwähnung des Kegeln wurde in der Chronik der Stadt Rothenburg
gefunden. Ein junger Mann aus gutem Haus, der große Summen verloren hatte,
wurde 1157 von seinem Onkel zu folgendem Gelöbnis gezwungen : "...zehn
Jahre lang kein Spiel, sei es Würfeln oder Kegeln oder andere Spiele, womit man
seinen Mitmenschen Verluste beibringt". Bei Nichteinhaltung drohte ihm der
Verweis aus der Stadt und der Einzug seines gesamten Vermögens.
Der Missbrauch des Kegelns wurde auch durch ein Gedicht des Rektors Hugo von
Trimberg Mitte des 13.Jahrhunderts belegt, in welchem er gegen das Kegeln zu
Felde zog.
Auch dem Braunschweiger Stadtrecht von 1232 kann man entnehmen, "dass
derjenige ein schlechter Mensch sei, der Vagabunden und Kegelspieler mehr als
eine Nacht bei sich aufnimmt".
1265 erwähnt eine Handschrift aus Xanten die sogenannten "fratres
kegelorum" (Brüder des Kegelns), eine Gilde, zu deren Beitritt die
Aufnahmegebühr in Form von Naturalien entrichtet werden musste.
Die Spielregeln waren zu dieser Zeit fast völlig offen. Anfangs wurde eine
Kugel nur auf einen Gegenstand geworfen oder gerollt. Später waren es dann 11
Gegenstände, die bereits den heutigen Kegeln ähnelten. Es fehlte auf keinem
Jahrmarkt, keinem Kirchweihfest und keiner Hochzeit. Es diente der Belustigung
von jung und alt, arm und reich.
Bei soviel Eifer traten die sportlichen Ziele immer mehr in den Hintergrund und
es wurde letztlich um Gut und Geld gespielt, so dass im Verlauf der Geschichte
von Stadt- und Gemeindeverwaltungen des öfteren Verbote gegen das Wettkegeln
"einer kleineren Anzahl notorischer Spieler und Betrüger"
ausgesprochen wurden, denn es ging derb, ja zuweilen sogar gewalttätig beim
Kegeln zu.
Durch den gewaltigen Durst der Kegelbrüder kam es nicht selten zu Raufereien
und sogar Messerstechereien waren an der Tagesordnung. In England zum Beispiel
ordnete 1388 König Richard II. per Erlass an, "Fußball und andere Spiele
ganz und gar zu unterlassen, als da sind Diskuswerfen, Steinstoßen, Kegeln
...". Dennoch blieb das Kegeln vor allem bei Geistlichen, Fürsten und
Stadtvätern sehr beliebt und wurde auch bei Volksfesten stets in seiner
harmlosen Form weiterbetrieben.
Pikanterweise überdauerte das Kegeln die Zeit der Verbote und fand Eingang
in die Gesellschaft durch die geistliche Obrigkeit. In vielen Klöstern
verkörperte der Kegel das Böse und so hatte man wenigstens einen guten Grund,
das "Heidenwerfen" (Heidentöten) weiter zu betreiben, zumindest bis
zur Zeit der Reformation.
1529 stand in der Reformationsverordnung der Stadt Basel : "kein Kegeln an
Sonn- und Feiertagen während des Gottesdienstes und vor 13.00 Uhr".
Als das Kegelspiel wieder erlaubt war, wurde zunächst ausschließlich in die
Vollen geworfen, wobei nach jedem Wurf neu aufgestellt werden musste. Das war
jedoch recht anstrengend für die Kegeljungen und außerdem recht zeitraubend.
Als Erleichterung wurde dann das Abräumen erfunden, bei dem erst wieder
aufgestellt wurde, bis alle Kegel getroffen waren.
Bis ins 18. Jahrhundert wurde ausschließlich im Freien gekegelt.
Gesellschaftsfähig wurde das Kegeln erst durch Einführung einer Kegelordnung
gegen Ende des 18.Jahrhunderts.
1786 schrieb der Berliner Arzt und Gelehrte Johann Georg Krünitz in seinem
242-bändigen Lexikon erstmals von "13 Regeln für das Kegelspiel",
die unter anderem heute noch Gültigkeit haben, z.B. dass nicht übergetreten
werden darf und die Kugel vor einer bestimmten Markierung aufgesetzt werden
muss.
Auch Schiller und Goethe waren eifrige Anhänger des Kegelns.
Eng verwandt mit dem Kegeln ist Bowling. Süddeutsche Einwanderer konnten in
den USA nicht auf ihre "Lattenbahn" verzichten und führten das Spiel
in Nordamerika ein.
Doch auch in der neuen Welt gab es Probleme mit dem Kegeln. 1837 verbot in
Hartfurt/Connecticut der Staatsgerichtshof "das Spielen auf neun
Kegel". Die Begeisterung an diesem Spiel brachte die Kegler dann aber auf
die Idee, durch einen 10. Kegel das Verbot zu umgehen.
Zu Beginn des 19.Jahrhunderts kam es dann zu ersten Klubgründungen mit
regelmäßigem Kegeln. Zuerst war deren Anliegen, die Bedürftigen zu
unterstützen, aber schon bald traten die sportlichen Ziele in den Vordergrund.
1885 wurde von 227 solcher Klubs der "Zentralverband deutscher
Kegelklubs" gegründet. 1887 wurde er in "Deutscher Keglerbund"
umbenannt. Es wurden einheitliche Maße der Bahnen und Kugeln eingeführt, eine
Kegelsport-Ordnung beschlossen und 1922 erstmals deutsche Meisterschaften in
Frankfurt a.M. ausgetragen. Dem wachsenden Interesse trug man dann im Jahr 1952
Rechnung und gründete in Hamburg die Federation Internationale des Quilleurs (FIQ)
als internationalen Dachverband, welche 1973 mit mehr als 60 nationalen
Sportkeglerverbänden zwei selbstständige Föderationen beschloss, die
Nine-Pin-Association (NPA), welche alle Länder vertritt, die das Kegeln auf
neun Kegel betreiben (Asphalt, Schere und Bohle), sowie die Ten-Pin-Association
(TD), welche sich um die Belange des Bowlings kümmert.
1979 erklärte die 81. Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees
(IOC) in Montevideo das Asphalt- und Bowlingkegeln für olympiawürdig.
Anm. des Webmasters (mit Dank für diesen wichtigen
Korrekturhinweis an Alois PAPECIK (Präsident des SKLV-Wien i.R.)):
Leider ist
durch die damalige Absichtserklärung Kegeln aber bis heute immer noch nicht zur
olympischen Disziplin geworden :-(
Quellen:
A. Haas - Kegeln nach neuen Regeln
G. Bocsai - Fibel für Kegelfreunde
G. Gromann - Fit mit Kegeln
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interessante Links
BKV / Vereinshomepages:
Internationale Dachverbände:
| World Bowling
(vorm.: FIQ (Fédération Internationale des Quilleurs)
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Institutionen in Österreich:
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Rev.: 2024-08-11
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